Planungshandbuch Holzwerkstoffe


Buchbesprechung DI Wilhelm Luggin, www.luggin.at

 

Ökologisches, ressourcenorientiertes Bauen gewinnt stetig an Bedeutung und führt zu einer vermehrten Verwendung von Holz und Holzwerkstoffen. Der Wettbewerb führt zu einer rasanten Entwicklung von Holz­werkstoffen, die an die unterschiedlichen Anforderungen im Bauwesen möglichst optimal ange­passt werden. Das vorliegende Buch, das von zwei Experten im Bereich des Holzbaus (H.G. Ambrozy) und der Holztechnologie (Z. Giertlová) und mit Akribie und Sorgfalt verfasst wurde, ermöglicht dem Architekten und Ingenieur die Vielzahl an Holzwerkstoffen und deren Anwendungsmöglichkeiten zu überblicken und den Werkstoff Holz konstruktiv und bauphysikalisch richtig einzu­setzen.

 

Nach einem einführenden Kapitel über den Rohstoff Holz, in dem die Grundlagen des Baustoffes und des Rohstoffes für die Holzwerkstoffe zusammengefasst sind, werden die wesentlichsten Holzwerkstoffe im Bauwesen - Lagenhölzer, Spanwerkstoffe, Faserplatten, und die mineralisch gebundenen Holzwerkstoffe - vorgestellt. Neben der allgemeinen Beschreibung über Aufbau und Bezeichnungen, werden die bauphysikalischen und mechanischen Eigenschaften von Holzwerkstoffen in übersichtlicher, tabellarischer Form zusammengefasst und die wichtigsten Punkte des Holzschutzes, der Brandsicherheit und der Oberflächenveredelung von Holzwerkstoffen erläutert.

 

Die gesteigerten Anforderungen im Niedrig- und Passivhausbau und die rasche Neu- und Weiterentwicklungen der Holzwerkstoffe beeinflusste auch die Holzbauweisen. Das Kapitel „Holzbauweisen unter Anwendung von Holzwerkstoffen“ zeigt diese konstruktiven Entwicklungen und Unterschiede des modernen Holzbaus sowie die Einsatzmöglichkeiten der Holzwerkstoffe auf.

 

Das darauf folgende Kapitel „Planungsgrundlagen“ gibt einen Überblick über die wesentlichen Themen­bereiche des Konstruierens mit Holz. Als Schlagwörter sind hier die Vorfertigung, der konstruktive Holzschutz, die Bauphysik und das Passivhaus zu nennen.

 

Anhand von Bauteilanalysen (Außenwände, Dächer, Decken, Innenwände, …) ausgewählter Projekte wird ein Einblick in den Variantenreichtum des Bauens mit Holzwerkstoffen gegeben. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf die bauphysikalischen Regeln gelegt, auf die sich der Holzbau stützt.

 

Im Kapitel Fassaden und Innenverkleidungen werden die Oberflächengestaltung und Detailaus­bildungen mit Holz­werk­stoffen für den Außen- und Innenbereich unter besonderer Berücksichtigung des konstruktiven Holzschutzes behandelt.

 

Nach einem kurzen Über- und Ausblick in neue Entwicklungen von Holzwerkstoffen folgt ein umfangreiches Verzeichnis von weiterführender Literatur, von Bezugs- und Informationsquellen sowie Herstellerfirmen.

 

Das Planungshandbuch Holzwerkstoffe richtet sich an alle Planer und Anwender des modernen Holzbaus, die ein Nachschlagewerk und weiterführende Informationen suchen. Es behandelt nicht nur isolierte Teilbereiche des Konstruierens mit Holz, sondern anhand zahlreicher Querverweise innerhalb des Buches wird die Notwendigkeit des „vernetzten Planens“ aufgezeigt. Diese Hinweise erleichtern einerseits dem Architekten und Ingenieur die Auswahl des geeigneten Holzwerkstoffes und andererseits die Vernetzung in der Planungs- und Ausführungsphase zu berücksichtigen.

 

Diesem ausgezeichneten Fachbuch kann eine uneingeschränkte Empfehlung ausgesprochen werden.